Allergie auf Tiere
Katze, Hund, Pferd, VögelAllergie gegen Tiere
Menschen, die in der Nähe von Hunde oder Katzen mit Juckreiz in der Nase, Niesen oder Augentränen reagieren haben möglicherweise eine Allergie auf diese Tiere. Umgangssprachlich spricht man oft von Tierhaarallergie.
Doch sind die auslösenden Allergene bei Tieren nicht das Fell oder die Federn, sondern Eiweiße aus dem Speichel, den Hautschuppen, dem Urin oder den Kot der Tiere.
Diese Eiweiße (Allergene) haften aber auf dem Fell oder den Federn. Sie werden von Tieren verbreitet, wenn sie sich z.B. an Gegenständen reiben, Haare oder Federn verlieren.
Die getrockneten Allergene werden zudem mit der Luft aufgewirbelt und gelangen über die Atemwege in den menschlichen Organismus.
Tiere sind in Deutschland die dritthäufigste Allergieursache nach Pollen und Hausstaubmilben.
Symptome
Häufig auftretende Symptome in der Nähe oder beim Umgang mit Tieren sind:
- Gerötete und tränende Augen,
- Juckreiz,
- Niesreiz,
- Fließschnupfen,
- allergisches Asthma bronchiale
Die Beschwerden treten auf, beim direkten Kontakt oder wenn die Tiere in der Wohnung gehalten werden.
Diagnostik
Um herauszufinden, ob es sich wirklich um eine Allergie auf Tiere handelt erfolgt durch den Arzt eine
- spezifische Befragung
- ein Allergietest (Prick-Test)
- eine Butuntersuchung.
Wie kann man eine Tierallergie behandeln?
Viel zu oft wird aus einer harmlos erscheinenden Allergie ein gefährliches Asthma.
Sie sollten daher in erster Linie versuchen, die Allergene, bzw. den Kontakt zu den Allergenen zu meiden (Karrenz).
Diese Maßnahme kann bereits allergische Symptome wie Juckreiz der Nase, Fließschnupfen, gerötete und juckende Augen, Husten oder allergisches Asthma vermindern.
Bei Allergie auf Tiere bedeutet das, sich diese nicht zuzulegen bzw. lieber abschaffen.
Mit antiallergischen Medikamenten (Tabletten, Tropfen, Spray) können Sie allergische Symptome vorrübergehend behandeln. So wird ein kurzer Kontakt mit Tieren möglich, wenn sich dieser nicht verhindern lässt.
Um die Symptome langfristig zu lindern, ist die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) die einzige Therapie, die die Ursache der Allergie behandelt.
Gute Erfahrungen bestehen hier bei Allergien gegen Katzen und Hunde.
Allergene und Allergenträger bei Tieren
Tier | Allergenquelle | Allergenträger |
---|---|---|
Katze | Speichel, Talgdrüsen, Tränen-, Analdrüsen | Fell |
Hund | Speichel, Urin | Fell |
Vögel | Kot | Federn |
Nagetiere | Urin | Fell |
Pferd | Speichel, Urin | Pferdehaare, Hautschuppen |
Tipps bei einer Tierallergie:
- Vermeiden Sie den Kontakt mit Allergenen. Die Abschaffung Ihres Haustieres ist hierzu ein erster und leider oft unumgänglicher Schritt.
- Ist es nicht möglich, die Haltung des Tieres aufzugeben, sollte das Tier vom Schlafraum ferngehalten werden.
- Die Allergenbelastung kann durch regelmäßiges Staubsaugen (Saugroboter verwenden), feuchtes Staubwischen und Lüften reduziert werden.
- Baden Sie Ihr Tier regelmäßig, um die Allergene aus dem Fell zu waschen. Katzenbabys können auch an das Baden gewöhnt werden.
- Bei der Berufswahl sind Tätigkeiten mit Tieren, wie z.B. Tierpfleger oder Tierarzt aus gesundheitlichen Gründen ungeeignet.
- Lässt sich der Kontakt nicht verhindern (z.B. bei Familienfeier oder dem Besuch von Bekannten oder Freunden), sollten Sie antiallergische Medikamente bereithalten.
- Auslöser für allergische Reaktionen können auch Kleidungsstücke (mit anhaftenden Allergenen), oder Fellen, Fellhandschuhe, Federkissen, Rosshaardecken und –matratzen sein. Seltener sind Kaschmirpullover und andere Textilien aus behandelter Wolle.
- Haben Sie eine Allergie gegen Federn, sollten Kissen und Decken aus Kunstfasern (Mikrofaser)sein
- Urlaub sollten Sie nicht auf den Bauernhof verbringen.
- Hunde- und Katzenallergien können auch von der Rasse abhängen. Wählen Sie eine Rasse, deren Haare nur selten Allergien auslösen. Im Zweifelsfall nehmen Sie das Haustier zu Probe, so dass Sie es eventuell zurückgeben können.
Auch das noch: Hundeallergiker reagieren auf Sperma
Hundeallergikerinnen können auch auf menschliches Sperma regieren.
Allergien gegen menschliches Sperma sind selten, wobei aber von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen wird.
Häufiger sind allergische Reaktionen auf verschiedene Allergene des Hundes. Ein Allergen, das Can f 5 oder prostatisches Kallikrein, ist ein 28-kDa-Protein, das mit dem menschlichen prostataspezifischen Antigen (PSA) kreuzreagiert.
Dies erklärt, warum manche Frauen schon beim ersten Geschlechtsverkehr allergische Symptome entwickeln.
In einer Studie wurden 27 Frauen mit Allergien gegen männliche Hunde nach Symptomen bei sexuellen Kontakten befragt.
Von den 22 Frauen, bei denen sich eine Can-f-5-Sensibilisierung nachweisen ließ, berichteten acht über Symptome beim Geschlechtsverkehr. Bei vier davon (18,1%) konnten die Symptome per Serum-IgE-Reaktivität im Immunoblot mit PSA in Einklang gebracht werden. (González-de-Olano. Clin Exp Allergy 2018;48:1368-70) (Allerg J 2018 27 (8))
Was leisten die gesetzlichen Krankenkassen?
Bei einer Tier-Allergie übernehmen die Krankenkassen oft die Kosten für
- Allergie-Tests
- Medikamente zur symptomatischen Therapie (nur in Einzelfällen)
- Hyposensibilisierung als kausale Therapie zur Heilung bzw. Besserung ist bei Allergien gegen Katzen und Hunde möglich.
Eine Hyposensibilisierung führt z.B. der HNO-Arzt durch.
Wir beraten Sie gern. Vereinbaren Sie einen Termin: ☎ (030) 787 51 58