Grippe-Impfung

Man kann sich vor Grippe schützen

Die echte Grippe ist eine ernstzunehmende Krankheit. Besonders bei älteren Menschen kann sie einen schweren Verlauf nehmen, sogar tödlich enden. Zur Vorbeugung wird die Grippeschutzimpfung empfohlen.

Was ist die Influenza oder Grippe


Als "Influenza" oder "echte Grippe" bezeichnet man eine Erkrankung durch das Influenza-Virus.
Es gibt verschiedene Typen von Influenza-Viren (A, B, C). Am häufigsten und am gefährlichsten ist das Influenza-Virus Typ A. Es ist auf der ganzen Welt verbreitet und verändert sich ständig, was es schwierig macht, einer Infektion vorzubeugen.

Wichtig ist es, die echte Grippe vom grippalen Infekt zu unterscheiden.
Bei einem "grippalen Infekt" handelt es sich normalerweise nicht um eine Infektion mit dem Influenza-Virus, sondern um eine Erkältung.
Die Magen-Darm-Grippe hat ebenfalls nichts mit der Influenza zu tun.

Die Influenza der Saison 2017/2018 führte allein in Deutschland zu etwa 45000 Krankenhausbehandlungen. Nach Schätzungen, starben etwa 25100 Menschen in Zusammenhang mit dieser außergewöhnlich starken Grippewelle. (2) Gemeldet wurden 1674 Todesfälle mit im Labor bestätigtem Infektionsnachweis. Verglichen mit der Saison 2016/17 oder 2018/2019 sind dies mehr als doppelt so viele gemeldete Todesfälle mit Influenza-Infektion.

Der Erkrankungsverlauf sowie das Risiko für Hospitalisierung und Tod variieren mit dem Gesundheitsstatus des individuellen Patienten. Besonders vulnerabel sind junge und alte Menschen sowie Patienten mit chronischen Vorerkrankungen. (1)

Die Grippeimpfung ist eine Schutzimpfung gegen Influenza („echte Grippe“)



  • Anders als ein „Universalimpfstoff“, wie er z.B. beim Masernimpfstoff existiert, müssen die bisher verfügbaren Impfstoffe jede Saison neu an die zirkulierenden Influenzaviren angepasst werden. Referenzlaboratorien auf der ganzen Welt – in Deutschland das am Robert Koch-Institut angesiedelte Nationale Referenzzentrum für Influenza – untersuchen dafür kontinuierlich die zirkulierenden Influenzaviren und übermitteln ihre Ergebnisse an die WHO. Die WHO empfiehlt dann üblicherweise für die Nordhalbkugel jeweils im Februar/März, für die Südhalbkugel jeweils im September eines Jahres auf Grund dieser Meldungen bestimmte aktuelle Antigen-Kombinationen.

    Entsprechend dieser Empfehlung entwickelt die Industrie Influenzaimpfstoffe, die zunächst durch den Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wissenschaftlich bewertet werden. Die Europäische Kommission entscheidet anschließend über die Zulassung für den Bereich der Europäischen Union. Schließlich geben die nationalen Behörden davon für den heimischen Markt bestimmte Impfstoffe frei.



Die Grippeschutz-Impfung wird in unserer Praxis durchgeführt.
Dazu können Sie ohne Termin einfach in den Praxis kommen.

Wer soll sich impfen lassen?


    Empfohlen wird die Grippeimpfung:

  • für alle Personen ab 60 Jahre
     
    Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, dass eine Influenza-Erkrankung bei ihnen einen schweren Verlauf nimmt, zu Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Herzinfarkt führt oder sogar tödlich verläuft.
    Die meisten Influenza-Todesfälle treten bei älteren Menschen auf.
    Ältere Menschen haben zwar oft eine reduzierte Immunantwort, sodass die Impfung bei ihnen weniger zuverlässig wirkt. Dennoch können auch ältere Menschen ihr Risiko, an einer Influenza zu erkranken, im Mittel durch die Impfung in etwa halbieren. Die Grippe verläuft bei geimpften Personen milder, also mit weniger Komplikationen als bei Ungeimpften.

  • für alle Schwangeren ab dem 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab 1. Trimenon

  • für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten wie z.B. Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder HIV)

  • für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen

  • für Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können.

  • Personen mit erhöhter Gefährdung (z.B. medizinisches Personal)

  • Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr

  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können

  • Ebenso geimpft werden sollten Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln (die Impfung schützt zwar nicht vor der Vogelgrippe, aber es werden damit problematische Doppelinfektionen vermieden).

Zum Erreichen einer "Herdenimmunität" ist eine Impfquote von 90% unter chronisch Kranken notwendig. Dieser Wert wurde bisher nie erreicht. Bei chronisch Kranken unter 60 Jahre lagen z.B. die Impfquoten in der Saison 2012/2013 bei 24,1%, 2013/2014 bei 22,6%. Bei über 60-Jährigen lag die Impfquote in der Saison 2016/2017 bei 34,8% (2010/2011 noch bei 43,6%). (1) In den Saisons 2008/09 und 2009/10 war in Deutschland noch knapp die Hälfte aller Menschen dieser Altersgruppe gegen Influenza geimpft.

Wie erfolgt die Grippeimpfung?


Wann sollte die Impfung stattfinden?

Die Impfung sollte ab Oktober erfolgen.

Im Herbst beginnt typischerweise die Erkältungssaison.
Bis es gehäuft zu Grippe-Fällen kommt, also zu Infektionen mit Influenzaviren, dauert es meistens etwas länger: Januar und Februar gelten als die Hauptmonate.
Warum die Grippe vor allem im Winter auftritt, weiß die Forschung noch nicht. Vermutlich breiten sich die Viren bei kalten Temperaturen besonders gut aus. Zudem halten sich die Menschen verstärkt in Räumen auf und haben engeren Kontakt zueinander.

Die Impfung erfolgt einmalig in den Muskel des Oberarmes.
Es gibt einige Impfstoffe die in die Nase gesprayt oder in die Haut gespritzt werden.

Haben Sie eine Erkältung, Fieber oder einen anderen akuten Infekt, sollten Sie warten bis dieser abgeklungen ist. Besprechen Sie dies im Einzelfall aber mit Ihrem Arzt.
Wer gegen bestimmte Bestandteile von Grippeimpfstoffen, zum Beispiel Hühnereiweiß, allergisch ist, sollte nach einer Alternative fragen.
Gesunden Schwangeren empfiehlt die STIKO, den Impftermin erst ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel wahrzunehmen. Bei werdenden Müttern mit einem chronischen Leiden wie Diabetes kann die Impfung schon früher sinnvoll sein.

Die Wirksamkeit der bisher zugelassenen Influenzaimpfstoffe ist zwar nicht optimal, denn sie liegt seit Jahrzehnten durchschnittlich deutlich unterhalb derjenigen von Impfstoffen gegen andere Erreger und schwankt von Saison zu Saison sehr stark. Es gibt aber bisher keinen besseren medizinischen Schutz gegen Influenza.

Grippeimpfung: Jedes Jahr wird der optimale Impfstoff entwickelt.


Weshalb ist jedes Jahr eine erneute Impfung nötig?

Influenzaviren können leicht ihre Oberfläche verändern. Aufgrund dieser Veränderungen wird das Virus vom Immunsystem immer wieder als neu wahrgenommen und kann erst nach komplexen Abläufen im Körper (Antikörperproduktion) reagieren.
Zudem gibt es verschiedene Virenstämme, die sich in einem Jahr unterschiedlich stark ausbreiten können.

Auf der ganzen Welt sammeln die zuständigen Behörden Informationen zu aktuell verbreiteten Grippeerregern und geben diese an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter.
Die WHO entscheidet dementsprechend, wie sich der Grippeimpfstoff im aktuellen Jahr idealerweise zusammensetzt.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen


    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

    Nach der Impfung kann sich die Einstichstelle

  • röten
  • schmerzen
  • leicht anschwellen

    Es können auch allgemeine Symptome auftreten wie
  • Müdigkeit
  • Gliederschmerzen
  • Frösteln

  • Die Beschwerden verschwinden normalerweise nach ein bis zwei Tagen wieder.
    Nebenwirkungen treten bei etwa 13 % der Geimpften auf.

    Die Influenza-Impfung schützt nicht vor „grippalen Infekten“ (auch: „Erkältungen“ oder „Verkühlungen“), da sie von anderen Erregern hervorgerufen werden.


Kontraindikationen

Hühnereiweißallergie

Der Grippeimpfstoff wird bisher meist unter Einsatz von bebrüteten Hühnereiern produziert und enthält daher Spuren von Hühnereiweiß.
Etwa bei 1,3 % aller Kinder und 0,2 % aller Erwachsener besteht eine Allergie gegen Hühnereiweiß. So kommt es nach etwa 1 von 1,3 Millionen Impfungen zu schweren allergischen Reaktionen.
Personen, die bekanntermaßen nur mit leichten Symptomen auf den Konsum von Hühnereiweiß reagieren, können ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen mit allen zugelassenen Influenza-Impfstoffen geimpft werden.
Eine Alternative ist Influenza-Impfstoff, der aus Zellkulturen hergestellt und somit frei von Hühnereiweiß ist.
Kontraindiziert ist die Impfung ebenso bei bekannten schweren Überempfindlichkeitsreaktionen gegen andere Impfstoffbestandteile, wie Konservierungsstoffe und Adjuvanzien.
Für diese Patienten oder immunosupprimierte Patienten, bei denen keine ausreichende Antikörperantwort zu erwarten ist, stehen während Epidemiezeiten Medikamente mit den Wirkstoffen Oseltamivir oder Zanamivir zur Verfügung, wodurch die Infektionshäufigkeit etwas verrindert wird.

Wirksamkeit der Grippeimpfung


Die Grippeimpfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz. Dies kann verschiedene Gründe haben: Es hat sich plötzlich ein Grippevirus ausgebreitet, vor dem die Impfung nicht schützt. Oder Sie bekommen die Grippe, bevor der Impfschutz voll aufgebaut ist, also kurz nach der Impfung. Zudem ist es möglich, dass Sie auf die Impfung unzureichend ansprechen.



  • Es hat sich herausgestellt, dass die Wirksamkeit des Grippeimpfungen nicht sehr hoch ist.
    Anfang 2019 fiel erneut auf, dass einige gegen Grippe geimpfte Patienten mit grippeähnlichen Beschwerden in die Praxis kamen. Im Abstrich konnten dann Grippeviren nachgewiesen werden.

    Studien bestätigten die Beobachtung. Die Wirksamkeit der Influenzaimpfstoffe war in der Saison 2018/2019 ähnlich unbefriedigend, wie in der vorigen Saison: In den USA betrug sie durchschnittlich für alle Influenzavirus-Typen und Altersgruppen bei Patienten nur 47 %. Bei Patienten von mindestens 50 Jahren lag die Wirksamkeit nur bei 24 % und in einigen Untergruppen wurde sogar festgestellt, dass unter den wegen Beschwerden an den Atemwegen behandelten Patienten deutlich mehr Geimpfte als Ungeimpfte waren.
    In elf Staaten der EU (einschließlich Deutschland) lag bis Januar 2019 die Wirksamkeit gegen das fast ausschließlich zirkulierende Typ A Virus lediglich zwischen 32 % und 43 % bei ambulanten Patienten.
    Dieser geringe Impfschutz für alle Geimpften beruht darauf, dass der Impfstoff gegen Influenza A/H1N1 (dem häufigsten Subtyp dieser Saison) gerade bei Älteren in einigen Untergruppen ohne Wirkung war, obwohl die Antigene der Impfstoffe gut mit den zirkulierenden Wild-Viren vom Typ A/H1N1 übereinstimmten. Ebenfalls erwiesen sich die Impfstoffe gegen den (weniger oft zirkulierende) Subtypen A(H3N2) in allen Altersgruppen als meist wirkungslos. Es kam sogar, wie schon in den Saisons 2013/2014 und 2017/2018, auch in der Saison 2018/2019 dazu, dass in Teilen der geimpften Bevölkerung die Häufigkeit von Influenza-Infektionen deutlich höher war als in der ungeimpften Bevölkerung.

    2019 veröffentlichte das European Centre for Disease Prevention and Control, eine Behörde der EU, eine Metaanalyse und kam zu einem ähnlichen Ergebnis wie die US-amerikanische CDC: Die Wirksamkeit der in den Saisons 2008/2009 bis 2016/2017 eingesetzten Impfstoffe gegen die jeweils zirkulierenden Viren lag nur zwischen etwa 30 und 60 %. In der Saison 2018/2019 lag der Schutz gegen den am häufigsten nachgewiesenen Sub-Typ A(H1N1)pdm09 gerade bei Geimpften über 64 Jahre je nach Staat lediglich zwischen 0 % und 37 %. Gegenüber dem seltener nachgewiesenen Sub-Typ A(H3N2) bot der Impfstoff sogar in allen Altersgruppen keinen Schutz.
    Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) beurteilte: In Saisons mit mittlerer Verbreitung des Grippevirus erkranken ohne Influenzaimpfung 5 von 100, nach Influenzaimpfung 2 von 100 Personen.



Einige Gründe für ungenügende Wirksamkeit

Nachlassen der Wirksamkeit durch Mutation der Saatviren
Während der Vorbereitung der Saatviren auf die spätere kommerzielle Massenvermehrung in Hühnereiern kommt es offenbar, wie auch bei zirkulierenden Wildviren, zu Mutationen. Als Folge kann die Antigenität der schließlich auf den Markt kommenden Impfstoffe so stark von derjenigen der ursprünglichen Saat- und der zirkulierenden Wildviren abweichen, dass die Schutzwirkung des Impfstoffes verringert ist, wie Untersuchungen für den Subtyp A(H3N2) zeigten.

Nachlassen der Wirksamkeit während einer Saison
Bei Untersuchungen von 2010 bis 2017 zeigte sich, dass das Risiko, trotz Impfung durch das Virus infiziert zu werden, etwa drei bis fünf Wochen nach der Impfung am geringsten, die Schutzwirkung also am höchsten ist. Der Impfschutz nimmt nach Erreichen des Maximums etwa alle vier Wochen um 16 % ab, also bereits während der laufenden Influenza-Saison.

Nachlassen der Wirksamkeit nach wiederholter Impfung
Der Impfstoff muss in jährlich neuer Zusammensetzung verabreicht werden. Allerdings ist aus Untersuchungen an Beschäftigten im Gesundheitswesen bekannt, dass wiederholte Impfungen zu einem Nachlassen der Impfwirkung führen können. Eine Metaanalyse weiterer Studien bestätigte, dass durch Impfungen in jährlicher Wiederholung vor allem der Schutz vor Infektionen mit dem für Ältere besonders gefährlichen Virus-Subtyp H3N2 beeinträchtigt wird. Die Ursache sind vermutlich Antikörper gegen den Impfstoff.

Nachlassen der Wirksamkeit im Alter
Ältere gegen Influenzaviren Geimpfte entwickeln im Vergleich zu jüngeren in der Regel einen deutlich geringeren Schutz. Einer der hierfür diskutierten Gründe ist ein allgemeines Nachlassen der Fähigkeit des Immunsystems, nach Kontakt mit Antigenen eine spezifische humorale und/oder zelluläre Reaktion aufzubauen.

Grippe: Übertragung, Krankheitszeichen, Untersuchung


Die Grippeviren sind nur wenige Tausendstel Millimeter groß. Sie siedeln sich auf Schleimhautzellen, zum Beispiel in der Nase, an und vermehren sich dort.
Menschen stecken sich mit Grippe meist durch Tröpfcheninfektion an. Das kann beispielsweise geschehen, wenn erkrankte Personen sprechen, niesen oder husten und andere diese Tröpfchen einatmen.
Influenza-Viren können bis zu mehrere Stunden außerhalb des Körpers überleben, bei niedrigen Temperaturen sogar noch länger. Kommen die Hände in Kontakt mit Gegenständen, auf denen sich virushaltige Sekrete befinden (zum Beispiel Türklinken oder Handläufe) und fasst man sich anschließend damit an die Nase oder andere Schleimhäute, ist eine Infektion ebenfalls möglich.

Erkrankte sind ab dem Auftreten der ersten Symptome für ungefähr fünf bis sieben Tage ansteckend. Manchmal sind Betroffene sogar schon vor dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen oder länger als eine Woche infektös.

Influenza kann lebensgefährlich sein, etwa im Rahmen einer Seuche durch einen neuartigen Virustyp, der besonders aggressiv ist. Das kommt aber nur sehr selten vor.

Die Unterscheidung zwischen einer echten Grippe und einem Erkältungsinfekt kann schwierig sein.
Einige Anhaltspunkte zur Unterscheidung finden Sie hier:


Wie stellt man eine Grippe fest?

Der schnelle Verlauf und die akuten Symptome weisen auf eine Grippe hin. Aufwendige Untersuchungen sind deshalb in der Regel nicht notwendig. Der Arzt muss aber andere Ursachen oder mögliche Komplikationen ausschließen. So wird die Beteiligung von Nasennebenhöhlen, Mandeln, Lymphknoten oder des Kehlkopfes beurteilt. Nur so kann eine Behandlung im Bedarfsfall angepasst werden.

Nasenrachenabstrich: Mit einem Watteträger wird ein Abstrich zum Nachweis einer Virusgrippe durchgeführt. Die eigentliche Untersuchung erfolgt dann im Labor.

Nasen-Rachenabstrich

Bei Verdacht und entsprechenden Symptomen wird der Arzt gegebenenfalls einen Nasen- oder Rachenabstrich machen: Er gewinnt mit einem Wattestäbchen etwas Sekret aus der Nase oder dem Nasenrachenraum. Mit einem sogenannten Influenza A/B-Schnelltest lässt sich eine "echte Grippe" innerhalb von 15 Minuten nachweisen. Allerdings sind Schnelltests bei Erwachsenen nicht besonders genau.
Exakter ist der Nachweis mittels eines PCR-Tests, der das Erbgut des Virus im Blut identifiziert. Bis ein Ergebnis vorliegt, dauert es hier aber zumindest einige Stunden.

Der Abstrich dient eher statistischen Zwecken und hat in der Regel keinen Einfluss auf die empfohlene Behandlung.

Grippe: Behandlung


Medikamente gegen Grippeviren gibt es nicht.

Die Maßnahmen richten sich nach den vorherrschenden Symptomen: Sie ähneln denen bei Erkältungen.

Körperliche Schonung und Bettruhe sind wichtig, damit die Grippe schnell ausheilt.

Inhalieren kann zum Beispiel bei Husten und einer laufenden Nase sinnvoll sein. Glieder- und Kopfschmerzen lassen sich mit Schmerzmitteln lindern.
Die verlorene Flüssigkeitsmenge bei Fieder und Schwitzen muss durch ausreichendes Trinken ausgeglichen werden.
Mit diesen allgemeinen Maßnahmen ist eine Infektion bei unkompliziertem Verlauf nach wenigen Tagen überstanden.

Treten zusätzlich zu dem Virusinfekt bakterielle Erkrankungen auf, muss die Behandlung durch den Arzt angepasst werden.

Für einen gesunden Organismus mit einem intakten Immunsystem stellt eine Grippe normalerweise kein lebensbedrohliches Problem dar.
Nach ein paar Tagen hat der Körper die Krankheit meist im Griff. Nur das Gefühl der Abgeschlagenheit kann manchmal über längere Zeit anhalten. Am ehesten sind Kinder, ältere Menschen mit Vorerkrankungen und Patienten mit einer Abwehrschwäche durch Influenza gefährdet.

Medikamente gegen Grippe
Zur gezielten Behandlung der Grippe stehen antivirale – also gegen Viren wirkende – Stoffe zur Verfügung: Oseltamivir, Zanamivir oder Baloxavir Marboxil (1) hemmen die Neuraminidase, eines der Oberflächenmoleküle des Virus. Die Neuraminidase spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei der Freisetzung der Viren von einer infizierten Zelle.
Alle antiviralen Medikamente sollten innerhalb von 48 Stunden nach Krankheitsbeginn eingenommen werden - was schwierig ist.
Denn sie verhindern nur die Vermehrung der Viren und wirken daher am besten, wenn deren Ausbreitung im Körper noch nicht weit fortgeschritten ist. Rechtzeitig verabreicht können sie die Dauer der Krankheit leicht verkürzen, die Schwere vermindern und die Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Folgeinfektion verringern.
Antivirale Medikamente sollten bei Patienten mit chronischen Erkrankungen, Immunschwäche und bei Grippe-Komplikationen wie einer Lungenentzündung erwogen werden.
Bei Personen ohne Vorerkrankungen sind sie in der Regel nicht notwendig.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?


Für diejenigen, für welche die Grippeimpfung empfohlen wird, tragen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.
Wer privat versichert ist, für den gelten ähnliche Regelungen.
Sind Sie angestellt, werden manchmal die Kosten für die Grippeimpfung vom Betrieb getragen.

(9/2019)